Wenn Du auf der Suche nach einer risikoarmen und planbaren Geldanlage bist, dann sind ein Festgeld oder ein Sparbrief wahrscheinlich die richtige Wahl für Dich. Aber was ist denn genau der Unterschied zwischen einem Festgeld und einem Sparbrief? Gibt es überhaupt einen? Die Antworten auf diese Fragen geben wir Dir in diesem Beitrag.
Das Grundprinzip von Festgeld und Sparbrief
Das Prinzip, wie Festgeld oder Sparbrief funktionieren, ist zunächst einmal gleich. Beide Anlageformen sind festverzinsliche Geldanlagen. Das heißt, wenn Du einen entsprechenden Vertrag abschließt, sind folgende Dinge festgelegt:
Dadurch lässt sich schon zu Beginn der Laufzeit genau berechnen, welchen Ertrag Du erwirtschaften wirst. Festgeld und Sparbrief gehören zu den Anlageformen, die durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert sind, zumindest bis zu einer Höhe von 100.000 Euro. Nachteilig ist bei einem solchen Arrangement, dass Du während der Laufzeit nicht an das Geld herankommst. Dir fehlt die Flexibilität.
Welche unterschiedlichen Arten von Festgeld oder Sparbrief gibt es?
Festgeld und Sparbrief können unterschiedlich ausgestaltet werden, was die Ermittlung und Auszahlung der Zinsen angeht.
- In der konventionellen Variante bekommst Du monatlich oder jährlich den Zinsertrag ausbezahlt. Beispiel: Du legst 5.000 Euro mit einem Zinssatz von 3 % an. Dann erhältst Du entweder am Ende jeden Jahres 150 Euro oder jeden Monat ein Zwölftel davon, also 12,50 Euro.
- In der aufgezinsten Variante wird der jährliche Zinsertrag Deiner Anlegesumme zugeschlagen und Du erhältst darauf Zinseszinsen. Auch hier das Beispiel mit 5.000 Euro Anlegesumme und 3 % Zinsen: Am Ende des ersten Jahres erhältst Du 150 Euro, am Ende des zweiten Jahres 154,50 Euro und so wird das dann von Jahr zu Jahr mehr.
- Bei der abgezinsten Variante handelt es sich im Prinzip um nichts anderes, nur dass vom Ende her gerechnet wird. Es wird festgelegt, welchen Endbetrag Du ausbezahlt haben möchtest, und darauf basierend wird ausgerechnet, wie viel Geld Du bei entsprechenden Zinsen und festgelegter Laufzeit anlegen musst.
Und was ist nun der Unterschied zwischen Festgeld und Sparbrief?
Einfache Antwort: eigentlich nur der Name und sonst nichts. Es ist tatsächlich eine Frage der Etikettierung, auch wenn gelegentlich Unterscheidungen getroffen werden, die aber nicht immer einheitlich sind.
- Manche Banken nennen alle Ihre Angebote mit den oben erwähnten Charakteristika Sparbrief (z.B. N26), manche Banken nennen sie Festgeld. Sparbrief ist eher etwas Deutsches, Festgeld eher etwas Internationales.
- Manche Banken nennen Angebote mit kürzeren Laufzeiten Festgeld und Angebote mit längeren Laufzeiten Sparbrief (z.B. die Volksbanken und Raiffeisenbanken).
- Manche Banken nennen die konventionelle Variante Festgeld und die aufgezinste Variante Sparbrief. Diese Etikettierung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Festgeld als Anlage mit unterjähriger Laufzeit verstanden wird. Bei Laufzeiten unter einem Jahr können nämlich gar keine Zinseszinsen anfallen.
- Im Detail können die Angebote auch mit unterschiedlichen Kündigungsoptionen hinterlegt sein. Anlagen mit kürzerer Laufzeit (also Festgelder) verlängern sich meist automatisch und müssen aktiv vor Ablauf einer Kündigungsfrist gekündigt werden. Anlagen mit längerer Laufzeit (also Sparbriefe) enden hingegen meist automatisch.
Festgeld oder Sparbrief: Der Inhalt zählt
Es ist egal, ob die Bank es Festgeld oder Sparbrief nennt. Das Prinzip ist dasselbe und entscheidend sind letztendlich die Konditionen. Wenn Du in der Lage bist, hohe Zinsen zu erzielen, dann sind langfristige Geldanlagen von Festgeld oder Sparbrief eine sichere Bank.