Ein Festgeldkonto kann auch als Gemeinschaftskonto geführt werden. Du fragst Dich, warum das sinnvoll sein sollte und wie das geht? Wir erklären Dir in diesem Beitrag alle Zusammenhänge zwischen Festgeld und Gemeinschaftskonto.
Festgeld – eine kurze Wiederholung
Vorab ein kurzer Wrap-Up, was Festgeld überhaupt ist. Dabei handelt es sich um eine Spareinlage. Prinzipiell werden beim Festgeld alle Konditionen im Vorfeld gefixt. Dazu gehören:
- Laufzeit
- Anlegesumme
- Zinssatz
Bei diversen Banken gibt es unterschiedliche Angebote zu all diesen Parametern. Der Ertrag zum Laufzeitende lässt sich vorher genau berechnen. Ein entscheidendes Merkmal eines Festgeldkontos ist jedoch, dass Du während der Laufzeit auf das angelegte Geld nicht zugreifen kannst.
Was ist ein Gemeinschaftskonto?
Eigentlich sagt es der Name schon. Ein Gemeinschaftskonto ist ein Konto, das von zwei oder mehreren Personen gleichzeitig geführt wird. Diese Personen können, müssen aber nicht miteinander verwandt sein. Grundsätzlich gibt es zwei Ausführungen eines Gemeinschaftskontos, das auch als Festgeldkonto ausgelegt sein kann:
- Und-Konto: In diesem Fall können die gemeinsamen Kontoführenden auch nur gemeinschaftlich das Konto führen und Entscheidungen treffen.
- Oder-Konto: In diesem Fall kann eine der kontoführenden Personen allein Entscheidungen treffen und umsetzen. Idealerweise sind diese allerdings mit den anderen Beteiligten abgesprochen.
Da beim Festgeld der Zugriff auf das angelegte Geld während der Laufzeit ohnehin nicht gegeben ist, ist es im Gegensatz zu anderen Einlagearten relativ egal, ob ein Und- oder Oder-Konto vorliegt. Entscheidungen stehen nur an, wenn es um eine Kündigung oder Verlängerung des Festgeldkontos geht.
Wie wird ein Festgeld-Gemeinschaftskonto angelegt?
Das ist unterschiedlich. Fakt ist, dass eine Unterschrift von allen Kontobeteiligten eingeholt werden muss. Das kann klassisch in einer Filiale erfolgen. In Zeiten von Online-Banking geht das jedoch auch digital. So wird bei einigen Banken online abgefragt, ob das Festgeld als Einzel- oder Gemeinschaftskonto angelegt werden soll. Die dann folgenden Authentifizierungsschritte sind von Bank zu Bank verschieden.
Bieten alle Banken Festgeld als Gemeinschaftskonto an?
Nein. Faktisch ist es sogar in weniger als der Hälfte der Anbieter der Fall, dass Du ein Festgeld als Gemeinschaftskonto anlegen kannst. Aber die Angebote fluktuieren hier auch. Im Herbst 2023 findest Du unter bekannten deutschen Banken beispielsweise ein Festgeld-Gemeinschaftskonto-Angebot bei der BMW Bank, der IKB oder der Deutschen Pfandbriefbank, während Creditplus, Klarna oder die DKB diese Option nicht anbieten.
Für wen sind Festgeld-Gemeinschaftskonten geeignet?
Grundsätzlich sind Gemeinschaftskonten vom Typ Festgeld eine gute Sache, wenn die Beteiligten über dieselben Sparziele verfügen. Das kann für Ehe- und Lebenspartner gelten, aber auch für Geschäftsfreunde oder einfach Leute, die sich privat kennen und vertrauen. Vertrauen ist auf jeden Fall ein wichtiges Element, schließlich geht es ums Geld. Zwei Fälle stechen hierbei mit besonders erwähnenswerten Vorteilen heraus:
- Ehepartner oder eingetragene Lebensgemeinschaften können ihre Sparerfreibeträge zusammenlegen und damit die Steuerlast auf die Kapitalerträge verringern. Außerdem gilt mit Blick auf die Einlagensicherung der doppelte Garantiebetrag.
- Manche Festgeldangebote erfordern eine Mindesteinlage oder bieten bei höheren Einlagesummen bessere Zinsen. In diesem Fall kann das Zusammenlegen mehrerer kleinerer Beträge die Spareinlage entweder erst ermöglichen oder sogar zu attraktiveren Konditionen führen.
Festgeld als Gemeinschaftskonto: Recherche lohnt sich
Es ist eigentlich trivial, aber das Vergleichen lohnt sich. In Fall eines Gemeinschaftskontos beim Festgeld geht es jedoch zuerst darum herauszufinden, welche Bank dies überhaupt anbietet. Erst im zweiten Schritt können die Konditionen miteinander verglichen werden. Wenn Du einen vertrauenswürdigen Lebens- oder Geschäftspartner oder Freund mit gleichen Sparzielen an Deiner Seite hast, dann kannst Du in der Regel günstige Bedingungen nutzen, die Dir als Einzelkämpfer nicht zur Verfügung stehen.