Festgeldzinsen berechnen: So geht‘s

Vielen Leuten wird schwindlig, wenn sie nur die Wörter „Zinsen“ und „berechnen“ in einem Atemzug hören. Gehörst Du auch zu denen, die in der Schule mit Addition und Multiplikation schon genug zu kämpfen hatten? Dabei ist alles gar nicht so schwer. Wir zeigen Dir genau, wie Du Festgeldzinsen berechnen kannst. Schritt für Schritt.

Prozentrechnung

Der erste Schritt, um Festgeldzinsen zu berechnen, ist die Prozentrechnung. Festgeldzinsen werden in Prozent (%) angegeben und als jährlicher Zins ausgewiesen. Dafür gibt es die Abkürzung p.a. (lateinisch: per annum), was nichts anderes als pro Jahr bedeutet. Unter einem Prozent wird der hundertste Teil einer Gesamtheit verstanden.

Wenn Du also eine Summe von 100 Euro hast, dann entsprechen beispielsweise 2 % davon 2 Euro, 5 % sind 5 Euro und so weiter. Eine Anlegesumme von 12.000 Euro mit einem Zinssatz von 3 % p.a. liefert demnach folgenden Jahreszinsertrag:

12.000 Euro * 3 % = 12.000 Euro * 3/100 = 360 Euro.

Exponentielles Wachstum über mehrere Jahre

Festgeld wird aber nicht immer nur über ein Jahr angelegt. Die Laufzeiten können zwischen mehreren Monaten und zehn Jahren variieren. Die jährlichen Festgeldzinsen sind dabei fix, so dass sich die Zinserträge relativ einfach berechnen lassen. Dabei musst Du allerdings berücksichtigen, dass sich die Anlegesumme, auf die der Zinssatz angewendet wird, jedes Jahr um den Zinsertrag erhöht. Man spricht in diesem Fall davon, dass Zinseszinsen anfallen.

Schauen wir uns zunächst ein konkretes Beispiel an, um die Festgeldzinsen zu berechnen. Die Anlegesumme soll 12.000 Euro betragen, der Zinssatz soll bei 4 % p.a. liegen und die Laufzeit soll auf 5 Jahre festgelegt sein. Daraus ergibt sich die folgende Berechnung für den Anlagebetrag und die Festgeldzinsen:

• Nach 1 Jahr: 12.000 Euro + 12.000 Euro * 4 % = 12.480 Euro.
• Nach 2 Jahren: 12.480 Euro + 12.480 Euro * 4 % = 12.979,20 Euro.
• …
• Nach 5 Jahren: 14.038,30 Euro + 14.038,30 Euro * 4 % = 14.599,83 Euro.

Um die Berechnung der Festgeldzinsen nicht für alle möglichen Konditionen mühsam in Einzelschritten durchführen zu müssen, kannst Du aus der obigen Vorgehensweise eine allgemeine Formel ableiten, bei der die Laufzeit in Jahren angegeben wird:

Endsumme = Anlegesumme * (100 % + Zinssatz p.a.)Laufzeit

Dein Ertrag ist die Differenz zwischen Endsumme und Anlegesumme. Er lässt sich auch wie folgt ausdrücken:

Ertrag = Anlegesumme * (100 % + Zinssatz p.a.)Laufzeit – Anlegesumme

Der prozentuale Ertrag ist hierbei:

Prozentualer Ertrag = (100 % + Zinssatz p.a.)Laufzeit – 100 %

Monatliche Entwicklung des Festgeldkontos

Bei einer Festgeldanlage hast Du üblicherweise keinen Zugriff auf das Geld. Trotzdem wirst Du irgendwann während der Laufzeit mal daran interessiert sein, bei welcher Summe Du gerade stehst. Die meisten Banken schreiben dem Festgeldkonto im monatlichen Rhythmus die Festgeldzinsen gut. Was bedeutet das für das Berechnen der Festgeldzinsen?

• Bleiben wir bei dem Jahreszins von 4 % und der Anlegesumme von 12.000 Euro aus dem Beispiel. Nach einem Jahr lassen die Festgeldzinsen zu 480 Euro berechnen. Dieser Betrag wird durch 12 geteilt und monatlich dem Festgeldkonto gutgeschrieben, also 40 Euro.
• Im zweiten Jahr werden die 4 % auf die Anlegesumme plus Zinsertrag angerechnet: Monatlich kommt nun ein Zwölftel des Zinsertrags von 499,20 Euro hinzu, also 41,60.

Wir haben diese zeitlich aufgelöste Entwicklung in einer Tabelle dargestellt. Um die Entwicklung bei unterschiedlichen Festgeldzinsen aufzuzeigen, haben wir beim Berechnen zwei unterschiedliche Zinssätze zugrunde gelegt, einmal 1,5 % p.a. und die schon verwendeten 4 % p.a.

Festgeldzinsen berechnen ohne Zinseszins

Es gibt Banken, die Festgeld-Produkte anbieten, bei denen der Zinsertrag jährlich ausgeschüttet wird. Das heißt, die Zinsen werden nicht dem Festgeldkonto gutgeschrieben, sondern Du bekommst sie auf Dein Girokonto überwiesen. In diesem Fall ändert sich die Summe nicht, auf die der Zinssatz über die Laufzeit angewandt wird. Damit wird es deutlich einfacher, die Festgeldzinsen zu berechnen.

• Endsumme = Anlegesumme * (100 % + Laufzeit * Zinssatz p.a.)
• Ertrag = Anlegesumme * Laufzeit * Zinssatz p.a.
• Prozentualer Ertrag = Laufzeit * Zinssatz p.a.

Übertragen auf das Beispiel mit 12.000 Euro Anlegesumme, 5 Jahren Laufzeit und 4 % p.a. ergeben sich eine Endsumme von 14.400 Euro und ein prozentualer Ertrag von 20 %. Diese Werte sind immer geringer als bei der Anlegeform mit Zinzeszinsen.

Festgeldzinsen berechnen ist gar nicht schwer

Wie Du siehst, ist es gar nicht so schwer, Festgeldzinsen zu berechnen. Falls Du aber keinen Taschenrechner oder ein Smartphone mit der entsprechenden App zur Hand hast, kannst Du auch unseren Festgeldrechner benutzen. So kannst Du schnell und komfortabel unterschiedlichste Angebote und Konditionen miteinander vergleichen.

Monatliche Entwicklung des Festgeldkontos

Bei einer Festgeldanlage hast Du üblicherweise keinen Zugriff auf das Geld. Trotzdem wirst Du irgendwann während der Laufzeit mal daran interessiert sein, bei welcher Summe Du gerade stehst. Die meisten Banken schreiben dem Festgeldkonto im monatlichen Rhythmus die Festgeldzinsen gut. Was bedeutet das für das Berechnen der Festgeldzinsen?

• Bleiben wir bei dem Jahreszins von 4 % und der Anlegesumme von 12.000 Euro aus dem Beispiel. Nach einem Jahr lassen die Festgeldzinsen zu 480 Euro berechnen. Dieser Betrag wird durch 12 geteilt und monatlich dem Festgeldkonto gutgeschrieben, also 40 Euro.
• Im zweiten Jahr werden die 4 % auf die Anlegesumme plus Zinsertrag angerechnet: Monatlich kommt nun ein Zwölftel des Zinsertrags von 499,20 Euro hinzu, also 41,60.

Wir haben diese zeitlich aufgelöste Entwicklung in einer Tabelle dargestellt. Um die Entwicklung bei unterschiedlichen Festgeldzinsen aufzuzeigen, haben wir beim Berechnen zwei unterschiedliche Zinssätze zugrunde gelegt, einmal 1,5 % p.a. und die schon verwendeten 4 % p.a.