Steht bei Dir in kurzer Zeit eine Investition an? Du weißt, dass Du in zwei Jahren ein neues Auto brauchst, oder Du möchtest eine Solaranlage auf dem Dach installieren? Du hast schon ein kleines Sümmchen zusammen, möchtest ihm aber noch einen kleinen Boost verpassen, bevor es in einem oder in zwei Jahren so weit ist? Dafür brauchst Du eine sichere, aber relativ kurzfristige Geldanlage. Festgeld könnte in diesem Fall eine geeignete Alternative sein. Wir erklären Dir, wie Festgeld funktioniert.
Das grundlegende Funktionsprinzip von Festgeld
Grundsätzlich werden beim Festgeld alle Konditionen im Vorfeld gefixt. Festgeld funktioniert so, dass folgende Parameter fixiert sind und dass sich die Konditionen nicht ändern:
- Laufzeit
- Anlegesumme
- Zinssatz
Dadurch lässt sich der Ertrag vorher genau bestimmen. Während der Laufzeit kannst Du über das Geld jedoch nicht verfügen. Im Gegensatz zu Aktien, bei denen Du eher langfristig planen solltest, weil Du auch mal ein schlechtes Jahr erwischen kannst, ist das Festgeld deshalb eine sichere Sache und genau für die oben beschriebene Situationen eine gute Alternative.
Zwei Möglichkeiten: Festgeld mit Zinseszins oder Zinsauszahlung
Festgeldanlagen können für einige Monate oder mehrere Jahre vereinbart werden. Wenn sie länger als ein Jahr laufen, dann gibt es zwei Alternativen, wie mit den Zinserträgen umgegangen wird. Entweder werden die Zinsen jährlich ausgezahlt, oder sie werden angesammelt und am Ende der Laufzeit werden Zinseszinsen ausgeschüttet.
Dazu folgendes Beispiel:
- Als Grundlage dient eine Festgeldanlage von 20.000 Euro mit einem jährlichen Zinssatz von 4 % und einer Laufzeit von 2 Jahren.
- Nach einem Jahr steht ein Zinsertrag von 800 Euro zu Buche.
- Wenn die Zinsen ausgezahlt werden, dann wird im zweiten Jahr ebenfalls ein Ertrag von 800 Euro erwirtschaftet. Der Gesamtertrag beträgt also 1600 Euro.
- Bei Zinsansammlung funktioniert Festgeld so, dass der Zins im zweiten Jahr auf die Summe von 20.800 Euro ermittelt wird, das sind 832 Euro. Damit steigt der Gesamtertrag der Festgeldanlage auf 1632 Euro.
Vor Abschluss eines Festgeldvertrags: Vergleichen und prüfen
Bevor Du Dich zum Abschluss eines Festgeldvertrags entschließt, solltest Du die Konditionen mehrerer Banken und Kreditinstitute vergleichen und hierbei nicht nur auf die Laufzeit und den Zinssatz schauen, sondern auch das Kleingedruckte prüfen. Gerade, wenn das Festgeld etwas länger laufen soll, dann könnte eine Situation eintreten, in der Du unter Umständen früher auf das Geld zugreifen möchtest.
In diesem Fall solltest Du wissen, ob Du überhaupt Zugriff bekommen kannst, wie eine vorzeitige Kündigung des Festgelds funktioniert und welche Auswirkungen das alles auf den Zinsertrag hat. Auch solltest Du im Auge behalten, wie die reguläre Kündigung des Festgelds funktioniert. Denn das kann Auswirkungen auf Deine Liquidität haben. Schauen wir uns diese beiden Fälle genauer an.
Zugriff auf das vor Laufzeitende?
Falls Du Dein Geld früher brauchst, weil beispielsweise eine unvorhergesehene Reparatur am Haus ansteht, dann kann es sein, dass einige Kreditinstitute diese Zugriffsmöglichkeit zulassen. Das funktioniert aber meist nur, indem die Zinsen für das Festgeld reduziert werden oder Du eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung an das Kreditinstitut zahlen musst. Das geht selbstverständlich voll zu Lasten Deines Zinsertrags.
Frage diese Bedingungen unbedingt ab. Fakt ist natürlich, dass Du in einem solchen Fall immer mit Einbußen rechnen musst, und es ist ja auch eine Ausnahmesituation, die nicht geplant ist. Aber Du kannst Dein Ausfallrisiko etwas minimieren, wenn Du auch hier die Konditionen vergleichst.
Automatische Kündigung oder Laufzeitverlängerung: Fristen beachten
Auch wenn sich das Festgeld dem Ende der Laufzeit nähert, funktionieren nicht alle Verträge gleich. Du solltest hier genau darauf schauen, welche Fristen vereinbart sind. Dabei gibt es unterschiedliche Fälle zu betrachten.
- Manche Festgeldanlagen laufen automatisch aus.
- Andere Festgeldanlagen funktionieren so, dass sie rechtzeitig vor Laufzeitende gekündigt werden müssen, weil sie sich sonst automatisch verlängern. Und das unter Umständen zu einem schlechteren oder zumindest nicht marktgerechten Zinssatz. Wenn Du dann eine möglicherweise geplante Investition nicht mehr tätigen kannst, weil Du keinen Zugriff auf das Geld hast und nicht liquide bist, dann wäre das suboptimal.
- Auf der anderen Seite gibt es auch Verträge, die vor Laufzeitende verlängert werden können. Auch dafür sind üblicherweise Fristen einzuhalten. Wenn Du also ein Festgeld laufen hast und einen gerade günstigen Zinssatz länger nutzen willst, dann musst Du auch hier die jeweiligen Fristen im Auge behalten.
Festgeld: So funktioniert‘s
Feste Laufzeit bei fixem Zinssatz und planbarem Ertrag, so funktioniert Festgeld im Grundsatz. Vor Abschluss eines Vertrags solltest Du jedoch die Angebote mehrerer Banken vergleichen und neben den üblichen Konditionen auch die vorzeitigen Zugriffsmöglichkeiten abchecken sowie die Kündigungs- und Verlängerungsoptionen prüfen.
Schau Dir beim Kündigungs- bzw. Verlängerungsprozedere besonders die jeweiligen Fristen an, die vor dem Endzeitpunkt des Vertrags einzuhalten sind. Dies dient beides dazu, etwaige Liquiditätsrisiken zu minimieren.