Das Geld soll mehr werden, ohne dass Du dafür arbeiten musst. Das ist wahrscheinlich auch Dein Wunschtraum und da stellt sich die Frage, welche Geldanlage – Festgeld oder ETF – das am besten leisten kann, oder ob das überhaupt geht. In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Anlageformen für Dich und beleuchten die Vorteile und Nachteile.
Festgeld kurz erklärt
Festgeldanlagen sind kurz- bis langfristige Bankeinlagen, die als sichere Anlageform angesehen werden. Sie zeichnen sich folgende Merkmale aus:
- Der Zinssatz ist fix und schwankt nicht über die Laufzeit.
- Die Laufzeit ist ebenfalls festgelegt und kann von wenigen Monaten bis zu 10 Jahren reichen.
- Du hast während der Laufzeit kein Zugriff auf das Geld.
- Festgeld ist über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
ETF’s kurz erklärt
ETF’s (Exchange Traded Fonds) sind börsengehandelte Fonds, die einen oder mehrere Indizes abbilden, also breit streuen. Sie sind kostengünstig in der Verwaltung, weil sie nicht gemanagt werden. Sie zeichnen sich durch folgende Charakteristika aus:
- Die Rendite bildet das allgemeine Börsengeschehen ab. Es gibt keine Zinsgarantien oder ähnliches.
- ETF’s werden frei gehandelt, Du kannst also jederzeit wieder auf das Geld zugreifen.
- ETF’s sind nicht einlagengesichert.
Für wen sind Festgeld und ETF‘s geeignet?
Die beiden Geldanlagen unterscheiden sich im Risikoprofil. Während Festgeld als sichere Anlage für konservative Anleger gilt, sind ETF’s für risikofreudigere Anleger eine Alternative. Da sie jedoch immer noch eine gewisse Streuung im Aktienportfolio aufweisen, sind sie aber nicht hochriskant wie beispielsweise der Handel mit Einzelaktien.
Der Renditevergleich zwischen Festgeld und ETF’s
Die durchschnittlichen Festgeldzinsen lagen zwischen 2015 und 2020 unter 1 %. Das galt sowohl für kurze als auch lange Laufzeiten zwischen zwei und zehn Jahren. Das bedeutete, dass mit Festgeld lange Zeit kaum mehr als ein Inflationsausgleich zu erzielen war. Ukraine-Krieg, Energiekrise, Corona und Co. haben dafür gesorgt, dass die Zinsen jetzt (Stand Oktober 2023) wieder angezogen haben und es Zinsangebote um die 4 % gibt, was jedoch leider von der ebenfalls gestiegenen Inflation wieder aufgefressen wird. Letztere ist jedoch wieder im Sinken begriffen, was bedeuten könnte, dass die Zinsen sich auch nicht mehr großartig nach oben bewegen werden. Insofern ist gerade eine gute Zeit für eine Festgeldanlage.
ETF’s sind für langfristige Anlagen von zehn bis 15 Jahren gedacht. Das Motto ist: Kaufen und Liegenlassen. Eine rückwärtige Betrachtung der letzten 40 Jahre hat gezeigt, dass das Ausfallrisiko bei 15 Jahren Laufzeit recht gering ist. Die durchschnittlichen Renditen bei so langen Anlagedauern lagen bei 6 bis 9 % p.a., also deutlich über den Festgeldzinsen. Bei Anlegern mit kürzerem Atem konnte es dagegen auch Verluste von 30 % bis hin zu Totalausfällen geben.
Vorteile und Nachteile von Festgeld und ETF’s
Die Vorteile und Nachteile ergeben sich aus dem unterschiedlichen Risikoprofil:
- Festgeld liefert planbare, aber überschaubare Renditen.
- ETF’s können bessere Renditen liefern, sollten aber langfristig angelegt werden und könnten kurzfristig zu Verlusten führen.
Was tun – Festgeld oder ETF‘s?
Als erstes solltest Du Deine persönliche Risikoaffinität bestimmen.
- Wenn Du Dich eher als risikoscheu ansiehst, dann ist Festgeld die bessere Alternative für Dich. Suche Dir einen Anbieter mit den passenden Konditionen.
- Wenn Du risikofreudiger bist, dann kannst Du in ETF’s investieren. Auch hier kannst Du Abstufungen vornehmen und zur Risikominimierung Deine Anlage auf mehrere Fonds streuen. Welche dafür am besten geeignet sind, das solltest Du in einem Beratungsgespräch klären.
- Es geht auch beides. Streuung bei der Geldanlage hat noch niemandem geschadet.
Der Cost-Average-Effekt
Beide Geldanlagen können unterschiedlich gestaltet werden. Du kannst einerseits zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Summe anlegen und abwarten. Du kannst aber auch über einen ETF-Sparplan oder einen Festgeld-Dauerauftrag kontinuierlich ansparen. Beim ETF-Sparplan redet man hier vom Cost-Average-Effekt, von dem Du profitieren kannst, weil Du unabhängig vom aktuellen Kurs regelmäßig kaufst und somit potenziell günstigere Einkaufsmöglichkeiten nutzt.
Das Risiko entscheidet über Festgeld oder ETF
Sicher vs. risikofreudig, so lässt sich die Entscheidung zwischen Festgeld und ETF auf einen Punkt bringen. Deine Risikoaversität bzw. -affinität ist der beste Indikator dafür, welche Anlageform Du wählen solltest. Aber wie Deine Entscheidung auch ausfällt, lass Dich trotzdem beraten und vergleiche die Konditionen unterschiedlicher Anbieter miteinander, um die Geldanlage zu finden, die am besten zu Dir passt.