Festgeld – Was ist das?

Münzen sind hart, Scheine sind weich, Kryptos sind virtuell, da könnte man auf die Idee kommen, Festgeld wäre Münzgeld. Aber hinter dem Begriff Festgeld verbirgt sich etwas anderes. Im Dschungel der Anlagemöglichkeiten stellt Festgeld eine relativ unkomplizierte Form der Geldanlage dar. In diesem Beitrag erläutern wir Dir kurz und knackig, was Festgeld ist.

Festgeld: Alle Rahmenbedingungen sind fix

Das Hauptmerkmal von Festgeld ist, dass alle Rahmenbedingungen dieser Geldanlage von vornherein festgelegt sind. Das sind die die angelegte Summe, der jährliche Zinssatz und die Laufzeit. Festgeld wird daher auch als Terminanlage bezeichnet. Durch die Fixierung aller Parameter besteht bei einer Festgeldanlage eine hohe Planungssicherheit. Allerdings kann während der Laufzeit nicht auf das Geld zugegriffen werden. Zwei Rechenbeispiele:

Im zweiten Beispiel sind Zinseszinsen mit berücksichtigt, weil die Laufzeit länger ist als ein Jahr. Wenn die Zinsen nach einem Jahr ausgezahlt würden, wäre der Gesamtertrag nach den 24 Monaten in diesem Beispiel nur 1500 Euro.

Müssen auf Zinserträge vom Festgeld Steuern gezahlt werden?

Ja, auf die Zinserträge muss Kapitalertragssteuer gezahlt werden. Allerdings kannst Du steuerliche Freibeträge nutzen. Hierfür erteilst Du dem Kreditinstitut, bei dem Du das Festgeld angelegt hast, einen Freistellungsauftrag.

Lohnt sich Festgeld?

Das ist wie häufig bei Kapitalanlagen eine Frage der Perspektive und des Zinssatzes. Da der Zinssatz festgelegt ist, steht bereits zu Beginn der Geldanlage fest, wie hoch die Rendite sein wird. Damit gilt das Festgeld als eine sichere Geldanlage, die eher von konservativeren Geldanlegern bevorzugt wird. Der Zinssatz ist stark abhängig von finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Deshalb ist es immer sinnvoll, die aktuell angebotenen Zinssätze unterschiedlicher Kreditinstitute zu vergleichen.

Festgeld ist jedoch fast immer eine gute Sache, wenn Du Dein Geld kurzfristig parken möchtest, weil Du auf eine spätere Investition hinarbeitest.

Gibt es Möglichkeiten, auf das Geld zuzugreifen?

Plötzlich steht eine größere Reparatur am Haus an oder das Auto ist kaputt und Du brauchst ein neues. Dein Geld liegt auf dem Festgeldkonto und Du würdest es dringend brauchen. Normalerweise ist das nicht möglich, erst mit Ende der Laufzeit wird Dir das Festgeld inklusive Zinserträgen ausgezahlt.

Wenn Du trotzdem auf das Geld zugreifen willst, dann gibt es Kreditinstitute, die dies in ihren Verträgen grundsätzlich zulassen. Allerdings wirkt sich diese Vorgehensweise zinsschädlich aus oder Du musst eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank zahlen. Das kann den Ertrag der Festgeldanlage erheblich beeinträchtigen. Du solltest immer prüfen, ob Du wirklich die Geldanlage angreifen willst, oder ob Du mit einem kurzfristigen Kredit und entsprechenden Zinsen in der Gesamtbetrachtung nicht besser fährst.

Geldanlagen, bei denen Du jederzeit – oder mit einem kurzen Vorlauf – auf das Geld zugreifen kannst, werden Tagesgeldanlagen genannt. Diese haben jedoch auch variierende Zinssätze und sind schwerer planbar.

Schutz der Einlagen: Wie sicher ist das Festgeld?

In Deutschland und in der EU gibt es die gesetzliche Einlagensicherung, die für jeden Anleger Anlegebeträge bis zu einer Höhe von 100.000 Euro absichert.

Wenn Du höhere Beträge anlegst, gibt es in Deutschland die freiwillige Einlagensicherung der jeweiligen Bankenverbände. Hier solltest Du Dich aber unbedingt informieren, bei welcher Bank was gilt, um das Risiko zu minimieren.

Wenn Du außerhalb der EU eine Festgeldanlage planst, solltest Du Dir das wegen des Insolvenzrisikos sehr gut überlegen und Dich ausführlich beraten lassen.

Festgeld: Das Wichtigste in Kürze

Beim Festgeld handelt es sich um eine Geldanlage, bei der Laufzeit, Anlegesumme, Zinssatz und damit auch der Ertrag vorher festgelegt sind. Es handelt sich um eine Geldanlage mit hoher Planungssicherheit, die besonders gut für kurzfristige Anlagen geeignet ist.